Goldene Kutsche
Zell am Moos/Tiefgraben, Oberösterreich, Österreich
J. Ernst Scheichl aus Oberhofen dichtete 1947 den Text für die Infotafeln „Goldene Kutsche“ und „Toter Mann“ und widmete diese. 1987 wurden sie von den „Stadtjackl-Leuten“ (Barbara und Lutz) aus Sommerholz renoviert.
is amoal g’fahrn a stoareiche Gräfin im seidenen Gwandl.
Gar prunkvoll mit Gold und Silber beschlag’n
war ihr Gspann und ihr herrischer Wag’n.
Spat is’s scho g’wes’n und g’läut hab’ns in Zell,
drauf nimmt da Kutscher an Huat ab und halt auf da Stell.
Die Gräfin fragt ihn hochmütig und stolz:
„Warum er denn halt’n tuat mitt’n im Holz?“
„Die Glock’n von Zell tuan jetzt läut’n
und mahnen uns zum Bet’n von weitem.“
Sie herrscht an den Kutscher voll Zorn und vor Wut:
„Fahr er zum Teufel und setz auf gleich den Hut!“
Kaum hat die Gräfin das Wort „Teufel“ ausg’sprocha,
is bei die Rapp’n und Kutscher a Unruah ausbrocha.
D’Roß stampf’n und schwitz’n und kemman nimma in Gang,
dem Kutscher auf’n Bock wird a schon ganz bang.
Scho hebt si die Deixl und hint’n geht’s nieda.
„Um Gott’s Will’n, werd’n ma do nu hoamkomma wieda!“
Schnell springt er owa und macht die Pferd los,
schad wär wann’s versink’n tatn die wertvoll’n Roß.
Bleich wia der Tot, vor Angst und Schreck’n
sitzt die Gräfin in der Kutsch’n ganz hint’n in der Eck’n.
Versunk’n is die goldene Kutsch’n und die Gräfin dazua.
O Herr! Gib ihr – die so g’frevelt hat – die ewige Ruah.
Oan Tag im Jahr gibt’s, wo man’s rumpeln kann hearn,
wann ma draufspringt auf d’Gruab’n in der Geburtsstund des Herrn.
Beinah is’s vergess’n, die alt’n Leut hab’ns no im Mund,
drum soll dies Marterl die G’schicht geben Kund.“
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