Hochkreuz-Kapelle
Mondsee am Mondsee, Oberösterreich, Österreich
Im Mittelalter erreichten Pilger am Wolfgangweg, der von Regensburg nach St. Wolfgang führt, Mondsee bei der Hochkreuzkapelle, wo sie sich sammeln konnten, bevor sie zur Benediktinerabtei zogen.
Es ist anzunehmen, dass größere Gruppen hier von der Geistlichkeit empfangen und zur Klosterkirche begleitet wurden.Seit wann die Kapelle an der heutigen Herzog Odilo-Straße besteht, weiß man nicht. Der Stein mit dem Monogramm Abt Wolfgang Haberls und der Jahreszahl 1516 bezieht sich aller Wahrscheinlichkeit nach nur auf die Fresken der Fassade, die mit Sicherheit aus der Zeit stammen und Wolf Huber zugeschrieben wurden, möglicherweise aber vom Mondseer Maler Ulrich Bocksberger stammen.4)
Das große Kreuz schuf laut Inventar von 1843 Frater Aemilian ordin. Bened. Lunaelac (1639 – 1711) um 1700, die beiden Schächer etwas später. Zu Beginn des 18. Jhs. wurde hinter dem Kreuz eine Wandmalerei angebracht. Auftretende Schäden führten dazu, dass sie übertüncht wurden und als Ersatz bemalte Holztafeln angebracht wurden, die nach ihrer Wiederentdeckung 2016 noch der Restaurierung bedürfen. Da ebenfalls die Außenwand mit neuen Bildern versehen wurde, ist anzunehmen, dass die Fresken aus der Zeit Wolfgang Haberls bereits übermalt waren.
Bei den Renovierungsarbeiten 1967 wurden Reste der Wandmalereien vom 16. Jh. gefunden und von Prof. Sühs freigelegt und restauriert.1987 waren weitere Malerarbeiten notwendig, 1997 die Erneuerung des Daches. Als dringend notwendig erwies sich die Restaurierung der Fresken schon 1999. 2015/16 wurde eine gründliche Renovierung vorgenommen, sodass zum 500-Jahr-Jubiläum die Kapelle mit ihren Kunstschätzen aus dem 16. Jh. in neuem Glanz erstrahlt.4)
Die Publikation „Die Kapelle ,Hohes Kreuz‘ Mondsee – 500 Jahre“, erstellt von Dr. Leopoldine Swoboda und Pfarrer Dr. Ernst Wageneder, gibt einen großartigen Einblick in die Bedeutung der Kapelle und ihre Kunstwerke.
Seit mehr als 60 Jahren wird die Kapelle von der Familie Niederreiter (früher Strobl) betreut. Die „Neun Gänge“ in den Kartagen machen hier Station. Mehrmals im Jahr finden in der Kapelle Gottesdienste statt (Maiandacht, hl. Messe zum Fest der Kreuzerhöhung am 14. 9.).
4) vgl., auch für das Folgende: Swoboda, Wageneder S. 3 ff, S. 12-16, S. 23 f.
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