Vorwort Annelu Wenter
Dazu war es notwendig, mit den Besitzern bzw. Betreuern Kontakt aufzunehmen. Nachforschungen, weshalb und seit wann es das kleine Bauwerk im Grundeigentum gab, wurden angestellt. Es entstanden viele interessante Geschichten, die in den folgenden Monaten und Jahren in der Pfarrzeitung publiziert und mit großem Interesse gelesen wurden. Vielfach war der Wunsch zu hören, alle Berichte in Buchform zusammenzufassen und zu veröffentlichen. Pfarrer Wageneder schlug vor, die Objekte nicht in sachlicher Reihenfolge vorzustellen, sondern Rundwege zu unseren „Orten des Glaubens“ zu kreieren. Für jeden Weg war ein Name zu finden – damit auch ein Thema. Die jedem Weg angeschlossenen Texte – Lebensbeschreibungen, theologische Beiträge… - sind als Anregung gedacht, die Wege nicht einfach als Wanderung mit einzelnen Stationen zu absolvieren, sondern dabei auch diese Themen zu überdenken bzw. zu besprechen. Wer dieses Angebot annehmen will, findet hier Unterlagen für meditatives Wandern. Die dazu vorgeschlagenen Andachten werden gesondert veröffentlicht.
In unserer Gegend ist ein „Ort des Glaubens“ entweder eine Kapelle, ein Marterl oder ein Kreuz, vielleicht ein Bild oder Taferl. Bildstöcke gibt es im Sprachgebrauch nicht. Das entspricht leider nicht der wissenschaftlichen Bezeichnung. Um sowohl dem Sprachgebrauch als auch der Wissenschaft gerecht zu werden, benenne ich in dieser Publikation die Objekte so weit wie möglich in der umgangssprachlichen Form. In der Karte sind sie jedoch so dokumentiert, wie sie wissenschaftlich zugeordnet werden. Dr. Ernst Wageneder erklärt in seinem Beitrag, was wissenschaftlich korrekt ist. Es ist gut, das zu wissen, umgangssprachlich soll sich dadurch aber nichts ändern.
Herzlich danke ich allen Besitzern und Betreuern von „Orten des Glaubens“ für die bereitwillige Auskunft, die Nachforschungen, die sie betrieben haben und die Sorge für die Objekte. Bei all meinen Befragungen erfuhr ich nur positives Entgegenkommen und freudige Erwartung auf den Bericht – hoffentlich auch auf die Zusammenstellung im Buch. Frau Dr. Leopoldine Swoboda lieferte wertvolle Informationen aus dem Archiv der Pfarre. Ihrer Mitarbeit ist es zu verdanken, dass geschichtlich weiter zurückliegende Fakten belegt und sachlich richtig in die Berichte eingearbeitet werden konnten. Johann Soriat, der sich seit vielen Jahren damit beschäftigt, Kapellen, Marterln und Kreuze im Pfarrgebiet zu finden und zu fotografieren, tauschte seine Erkenntnisse mit meinen aus und half, meine Beiträge zu ergänzen. Vielen Dank für diese Bereitschaft zur Zusammenarbeit, auf Grund derer einige zusätzliche Berichte entstanden. Dipl.-BW Peter Donabauer, Manager in unserer Pfarre, wurde mit der Aufgabe betraut, diese Publikation zur Veröffentlichung zu bringen. In Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband entstand nun daraus auch ein Wanderführer. Dafür brauchte es ein neues Konzept. Vorrangig war nun nicht mehr, alle erhobenen Objekte vorzustellen, sondern die Wanderer auf öffentlichen Wegen zu interessanten und frei zugänglichen Orten des Glaubens zu führen. Es bedurfte vieler Beratungen und oftmaliger Änderungen. Ich meine, dass wir gemeinsam einen guten Kompromiss finden konnten. Die Karten mit den Wegen finden Sie auch im vorliegenden Buch. Beschrieben werden hier jedoch nicht nur die an den Wegen befindlichen Objekte, sondern alle, die aufgefunden und meist auch hinterfragt werden konnten.
Mein Dank gilt unserem Pfarrer Dr. Ernst Wageneder. Seine Ideen und sein Weitblick sind die Grundlage für diese Publikation. Durch seine Beiträge geht es bei diesem Werk nicht nur um Erzählungen und Wandervorschläge, sondern die Dimension des meditativen Gehens wird zumindest angeboten.
Herrn Dipl.-BW Peter Donabauer, Mag. Thomas Ebner und seinem Team und DI Werner Schnetzer danke ich für die gute Zusammenarbeit, Frau Dr. Swoboda für die fachkundige Beratung und sorgfältige Korrektur, Matthias Winkler für die Fotos und das Layout, das so manche Änderung erfahren musste.
In diesem ersten Band werden die Objekte auf der östlichen Seite von Mondsee und Irrsee behandelt. In einem zweiten Band stelle ich die Orte des Glaubens auf der westlichen Seite vor.
Sehr interessant sind Zusammenstellungen, wann und weshalb Objekte errichtet oder saniert, welchen Heiligen sie geweiht wurden. Die Übersicht darüber wird im 2. Band veröffentlicht, denn sie betrifft alle in den beiden Ausgaben behandelten Objekte.
Wenn dieses Werk dazu beiträgt, Sie zu animieren, unsere schöne Landschaft mit ihren „Schätzen des lebendigen Glaubens“ zu erwandern und die Wertschätzung dieser kleinen Kulturdenkmäler in unserer Gegend zu erhöhen, dann hat es seinen Zweck erfüllt.
In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern besinnliche, eindrucksvolle Wanderungen in unserem schönen Mondseeland.
Annelu Wenter