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Friedhof mit Aussegnungshalle

Mondsee am Mondsee, Oberösterreich, Österreich
​Ursprünglich war der Mondseer Friedhof im Bereich des jetzigen Karlsgartens, rund um die ehemalige Pfarrkirche St. Stephanus angelegt. Abt Wolfgang Haberl ließ 1499 dort eine Friedhofskapelle errichten.  Die Totenkapelle war 12 m lang, 6 m breit und 4 ¾ m hoch, teils mit marmornen Grabplatten, teils mit anderen Steinfliesen gepflastert. Die Fenster waren mit Panzergittern versehen. Es gab weder Turm noch Sakristei. Im Zuge der josefinischen Kirchenreduzierung musste die Stephanskirche 1785 gesperrt werden. 1789 wurde sie versteigert und 1791 abgetragen.
Die Totenkapelle ersteigerte der Stiftshausmeister 2). Sie wurde weiterhin als Leichenkammer genutzt, nach 1858 auch als Wohnung und Schlosserwerkstatt, bis sie 1879 ebenfalls abgerissen wurde.3)

1814 wurde der Friedhof an die jetzige Stelle verlegt und in der Größe angelegt, die als „alter Friedhof“ bekannt ist. Pfarrer Bonifaz Bruckmayer (gest. 1833) hatte bereits die Absicht, eine Leichenkapelle beim Friedhof zu errichten. Das Kapital dafür wurde jedoch für den Staatsschuldentilgungfonds eingefordert und 1857 zurückgefordert.4)

1857 konnte endlich eine neue Kapelle an der Südostecke des Friedhofes auf einem Grundstück der Fürstin Ignacia von Wrede errichtet werden. 1878 kam es zu einem Grundtausch: „Die ehemalige Totenkapelle, dann Leichenkammer, nunmehr Schlosserwerkstätte wird an die Fürstin abgetreten – das mit Ende 1876 bestehende
Vermögen der Totenkapelle verbleibt der Kirche – da die Leichenkammer bereits an der Südostecke des Friedhofs aufgeführt ist, kann der Vertrag sofort in Kraft treten.“5)

1863 stiftete Georg Hierzenberger, Sensenfabrikant in Mondsee, das große Friedhofskreuz mit der Inschrift: Das Leben ist unser Weg – Gott ist unser Ziel. Seit 1878 steht es im Mondseer Friedhof. In einem Schreiben des bischöflichen Ordinariates vom 6. 8. 1879 heißt es dazu: „Um dem Wunsche des verstorbenen Georg Hierzenberger entsprechen zu können, ist es erforderlich, dass von Seite des Eigentümers des Mondseer Friedhofes eine Urkunde ausgestellt wird, worin die Verbindlichkeit übernommen wird, dass das oben erwähnte Kreuz von seinem gegenwärtigen Platze niemals weggenommen werden dürfe, und selbst dann nicht, wenn auch seinerzeit der Friedhof auf einer anderen Stelle errichtet werden sollte.“ 6) 
2001 war im Zuge der Sanierung des Friedhofes auch die Sanierung des Kreuzes notwendig. Der Korpus aus Metall wird derzeit restauriert.

Vom Jahr 1909 existieren die Pläne für eine neue Friedhofkapelle. Die Marktgemeinde stellte für die Vergrößerung der Leichenhalle am Bürgerspitalgrund einen Grundteil gegen Kr. 2,00 pro Quadratmeter zur Verfügung. Die Leichenhalle wurde damals an der Nordecke des Friedhofs errichtet und wurde bis 1983 als solche genutzt.7)

1968 gab es eine teilweise Sperrung des Friedhofes, 1969 verhängte die Bezirkshauptmannschaft die Sperre aus sanitären Gründen.
Unter Bürgermeister Josef Mörtl wurde1973 mit den Bauarbeiten für einen neuen Friedhof auf den Gasterbauergründen begonnen. Gegen diesen Standort gab es Einwände von verschiedenen Gruppen. Mit dem Bürgermeisterwechsel 1974 wurde der Bau eingestellt und die Sanierung und Erweiterung des alten Friedhofs vorangetrieben.8)

Im Herbst 1976 konnte eine erste Erweiterung des bestehenden Friedhofs erwirkt werden. Am 29. 6 1978 weihte der damalige Provisor Josef Edlinger den neuen Teil des Friedhofes.
Im Durchgang zum neuen Friedhof ist die Erinnerung an die in den beiden Weltkriegen gefallenen Soldaten der vier Mondseelandgemeinden durch deren Fotos wach gehalten. Die Statue – die ehemals das Kriegerdenkmal am Wrede-Platz war – ist nun hier aufgestellt.

Alois Steininger  wurde am 3. 3. 1975 von der Pfarre als Friedhofsgärtner und Totengräber angestellt und übernahm damit die Aufgaben seines Vaters Matthias Steininger. Das große Kreuz mit den Inschriften: Frieden, Glaube, Hoffnung, das im neuen Friedhofsteil steht, ist eine Spende von Alois Steininger. Helmut Meindl gestaltete den Sockel.

1981 ging es wieder darum, eine neue, größere Aufbahrungshalle zu errichten. Dazu wurde auch ein 56 m² großes Grundstück von der Post angekauft. Gemäß den Plänen von Architekt Dipl.-Ing. Karl Krämmer aus Gmunden wurde 1983 die neue jetzige Aussegnungshalle wieder an der SO-Seite des Friedhofes errichtet, in der auch Begräbnisfeiern im kleineren Rahmen gehalten werden können.9)

Die alte Aufbahrungshalle diente viele Jahre als Blumengeschäft. Zusammen mit dem gesamten Friedhof steht sie unter Denkmalschutz, mit der Option, dass notwendige Änderungen mit Absprache durchgeführt werden können. 2006 wurde dem Ansuchen entsprochen, einen Durchgang zum Friedhof zu errichten, da der Gehsteig vom Marktzentrum an der Hausmauer endete. Dadurch ist der Eingang in den Friedhof ohne Benützung der viel befahrenen Rainerstraße ermöglicht.10)

Beachtenswert sind die Familiengrabstätten, die rund um den alten Friedhofsteil angebracht sind. Die Grabstätte der Priester – die Priestergruft - in der Mitte des südlichen Teiles wurde vor einigen Jahren ein wenig umgestaltet, indem die einzelnen Grabeinfassungen entfernt wurden. Die Gruft ist eine würdige Gedenkstätte für die hier beerdigten Geistlichen. 

​2) vgl. Hertha Awecker – Mondsee, Markt – Kloster - Land S. 69 ff.
3) Pfarrarchiv Nr. 17884 und Hertha Awecker – Mondsee, Markt – Kloster – Land S. 71
4) Pfarrarchiv Zl. 55 vom 13. 1. 1854
5) Pfarrarchiv – Schreiben vom 1. 8. 1878
6) Pfarrarchiv Z. 1033 K. V.
7) Pfarrarchiv Friedhofskapelle
8) Josef Mörtl – Geschichten aus meinem Leben S. 92
9) Pfarrarchiv – Schreiben von Dipl. Ing. Karl Krämmer vom 12. 3. 1981
10) Pfarrarchiv – Schreiben vom Bundesdenkmalamt vom 17. 8. 2006



Erreichbarkeit / Anreise

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